KH
Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd

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06.07.2021

Brotprüfung in der Bäckerfachschule Olpe

Innungsbäcker reichen rund 80 Brote zum Qualitätstest ein

Kreis Olpe/Kreis Siegen-Wittgenstein. Den Kunden hervorragende Qualität zu bieten, ist den Mitgliedsbetrieben der Bäcker-Innung Westfalen-Süd auch in Krisenzeiten überaus wichtig. Deshalb ließen die heimischen Innungsbäcker nun etwa 80 Brote genau unter die Lupe nehmen.   In   der   ersten   deutschen   Bäckerfachschule   in   Olpe   testete   der   unabhängige Qualitätsprüfer und Brotsommelier Maik Wegner vom Deutschen Brotinstitut e.V. an zwei Tagen die eingereichten Brote.

Auch in diesem Jahr war aufgrund der Pandemie keine öffentliche Veranstaltung möglich, die die Bäcker in den Vorjahren gern genutzt haben, um mit den Kunden ins Gespräch zu kommen. Trotzdem gab es Publikum: In Kleingruppen kamen die angehenden Bäckermeister der Bäckerfachschule Olpe unter Einhaltung der Hygiene- und Schutzbestimmungen zum Teststand, um Maik Wegner bei der Arbeit als Brotprüfer zuzuschauen und den ein oder anderen Tipp mitzunehmen. Für Maik Wegner war die Veranstaltung quasi ein Heimspiel, denn hauptberuflich ist der gelernte Bäckermeister als Fachlehrer an der Bäckerfachschule Olpe tätig.

Qualitätstest gegen Betriebsblindheit

Nebenberuflich hat er eine Weiterbildung zum geprüften Brotsommelier absolviert und seit einigen Jahren nimmt er zudem etwa drei bis vier Mal jährlich in verschiedenen Regionen Termine als Brotprüfer wahr. Maik Wegner ist ein echter Brot-Experte und prüft die vorgelegten Backwaren dementsprechend   genau.     Dabei   bewertet   er   Form   und   Aussehen,   Oberflächen- und Krusteneigenschaften, Lockerung und Krumenbild, Struktur und Elastizität und schließlich Geruch und Geschmack.  Eine speziell entwickelte Software unterstützt den Prüfer bei der Arbeit. Sie zeigt mögliche Ursachen von Qualitätsmängeln an, die Maik Wegner dann in einem kleinen Gutachten mit Tipps zur Verbesserung an die Bäckerinnen und Bäcker weitergibt. So können die Betriebe direkt handeln   und   dementsprechend   nachbessern   oder   gleichbleibend   sehr   gute   Arbeit   konstant beibehalten.   „Wenn   man   täglich   seine   individuellen   Brotsorten   backt,   fallen   einem   im Alltagsgeschehen kleinste Veränderungen wohlmöglich gar nicht auf. Man ist manchmal betriebsblind. Deshalb ist der unabhängige Blick von außen für uns sehr wichtig, um unseren Kunden immer sehr gute Qualität bieten zu können“, erläutert Georg Sangermann, Obermeister der Bäcker-Innung Westfalen-Süd.

Handwerksbäckerei: Qualität, die man schmeckt

„Denn durch diese Qualität, den besonderen Geschmack und unsere einzigartigen Rezepte heben wir uns schließlich von der industriellen Herstellung ab. Bei uns kommt es auf das handwerkliche Können an. Außerdem sind unsere Backwaren durch längere Teigruhezeiten oftmals auch besser verträglich“,so Georg Sangermann weiter. Viele unterschiedliche Brotsorten wurden auch in diesem Jahr von den Innungsbäckereien aus dem Kreis Olpe und dem Kreis Siegen-Wittgenstein vorgelegt. „Das zeigt dieVielfalt der echten Handwerksbäcker. Jede Bäckerei hat eigene einzigartige Rezepte. Es ist wichtig, diese zu  erhalten und die Bäckereien vor Ort zu unterstützen. Denn jedes Mal, wenn eine Bäckerei schließt, geht etwas verloren“, weiß der erfahrene Innungsobermeister aus Olpe-Oberveischede. Die Prüfungsergebnisse werden zeitnah in kleinem Rahmen verkündet. Die Innungsbetriebe erhalten dann eine Urkunde für ihre ausgezeichneten Brote. Weitere Infos und eine Übersicht über alle teilnehmenden Innungsbetriebe erhalten Interessierte unter: www.brotinstitut.de.

Brotprüfer Maik Wegner (3. v. re.) vom Deutschen Brotinstitut e.V. mit den Vertretern der Bäcker-Innung Westfalen-Süd.

Text und Foto(s): Rebecca Dalhoff | Textwerk Attendorn