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Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd

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24.09.2019

Wohnen auf kleinem Raum

Steigende Mieten, kleinere Wohnflächen: Tischler schaffen platzsparende Lösungen

Die eigenen vier Wände schrumpfen: Insbesondere in Großstädten haben die Menschen weniger Platz zum Wohnen als noch vor zehn Jahren. Eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln in Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung zeigt, dass die bewohnte Fläche von Mietern in Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern innerhalb des letzten Jahrzehnts von 54 auf 51 Quadratmeter je Kopf zurückgegangen ist. „Weniger Wohnraum muss dabei nicht gleichbedeutend sein mit weniger Wohnkomfort“, betont Klaus Reuter, Obermeister der Tischler-Innung Westfa-len-Süd. Mit individuellen Lösungen ist das Tischlerhandwerk in unserer Region spezialisiert darauf, den vorhandenen Raum optimal auszunutzen.

Die Gründe für ein Leben auf weniger Fläche sind besonders in Ballungsräumen auf die steigenden Kosten für Wohnraum zurückzuführen. Ein weiterer Trend ist der bewusste, ressourcenschonende Verzicht und die Beschränkung auf den benötigten Platz. Diese Entwicklung spiegelt sich unter anderem in mobilen Mini-Häusern – den sogenannten Tiny-Houses – wider. Die Nachfrage nach solchen kleinen Häusern, die in der Regel nicht viel mehr als 30 Quadratmeter messen, hat in den letzten Jahren stark zugenommen.

Wandlungsfähige Einrichtung

Ob kleine Stadtwohnung oder Tiny-House: In allen Fällen kommt es darauf an, den begrenzten Platz bestmöglich zu nutzen. „Hier passende Lösungen zu entwickeln und zu bauen, ist eine der Stärken des Tischlerhandwerks“, sagt Klaus Reuter. Dabei geht es nicht nur darum, Möbel und Einbauten millimetergenau anzupassen, sondern die Einrichtung auch wandlungsfähig zu gestalten. „Ein Esstisch, der nur dann auftaucht, wenn man ihn braucht. Eine Sitzecke, die sich in einen Arbeitsplatz umwandeln lässt – die Möglichkeiten sind sehr vielfältig“, erklärt der Obermeister. Flexible Modul-Möbel können beispielsweise je nach Vorhaben entweder verkleinert oder vergrößert werden. Auch Regale und Sideboards auf Rollen machen die Nutzung vielseitig. Durch Schiebetüren lassen sich bestimmte Bereiche, wie beispielsweise das Wohnen und Kochen, schnell voneinander trennen oder auch miteinander verbinden.

In kleinen Wohnungen ist zudem die sinnvolle Nutzung von Stauraum ein wichti-ges Thema: „Beispielsweise in Nischen, hinter dem Sofa, über und hinter Türen, unter der Treppe oder Dachschräge können speziell angefertigte Schränke, Regale und Podeste für großzügigen Stauraum sorgen“, erklärt Klaus Reuter. Spezielle Beschläge, mit denen sich Fronten beispielsweise zur Seite schieben oder nach oben klappen lassen, verhindern, dass es beim Öffnen der Schränke noch enger wird.

Tischler gestalten Lebensräume

Tischler gestalten die Räume ihrer Kunden persönlich – vom einzelnen Möbel über den Fußboden und die Treppe bis zum kompletten Innenausbau: Flurmöbel, Badmöbel, Bücherregale, Massivholzesstische und Multimedia-Wohnzimmerschränke gehören genauso zu ihrem Repertoire wie komplette Küchen oder Dachschrägenschränke. Tischler nehmen sich für jeden einzelnen Kunden Zeit – denn die Beratung, aus der die individuelle Planung erwächst, ist die Basis ihrer Arbeit. Auf die ausführliche Beratung und Planung folgt die effiziente Fertigung mithilfe traditioneller Handwerkstechniken, aber auch mit modernen und häufig computergesteuerten Maschinen. Auch für Fenster, Haustüren und Innentüren sind Tischler die richtigen Ansprechpartner. Dazu gehört, dass sie sich auch mit dem Einbruchschutz auskennen: Tischler wissen, welche Sicherheitsmaßnahmen an Fenstern und Türen besonders wirkungsvoll sind, um Langfinger sicher vom eigenen Heim fern zu halten.

Der Schreibtisch verschwindet, das Bett erscheint – und umgekehrt: Mit wandlungsfähigen Möbeln schaffen Tischler praktische Lösungen für kleine Wohnflächen.

Text und Foto(s): Verband/ Häfele