KH
Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd

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01.06.2018

Aktion der KFZ-Innung Westfalen-Süd – Petition zum Diesel

Mit großer Sorge und Betroffenheit nimmt das heimische KFZ-Handwerk die öffentliche Auseinandersetzung um Fahrverbote für Dieselfahrzeuge und um die Zukunft einer bewährten und hochentwickelten Motortechnologie wahr.

Für den deutschen Autohandel habe dies bereits jetzt schlimme Konsequenzen. Der Absatz von Dieselfahrzeugen sei gegenüber dem Vorjahr um über 25% zurückgegangen. Dieselfahrzeuge verlieren auf dem Gebrauchtwagenmarkt immer mehr an Wert, erklären Experten. Das deutsche KFZ-Gewerbe schätzt den Schaden für seine Mitglieder inzwischen auf 1,3 Milliarden Euro.  Trotz des Nachweises der technologischen Machbarkeit einer nachträglichen Hardware-Umrüstung vermisst das KFZ-Gewerbe seitens der Politik die notwendigen Signale. Der Vorstand der KFZ-Innung hat sich deshalb entschlossen, in die Offensive zu gehen und eine Marketing-Aktion „pro Diesel“ zu starten.

 „Dieselkrise gefährdet die Existenz von Autohändlern“, „Laschet hält Diesel-Fahrverbote für rechtswidrig“, „Härtere Gangart gegen Autobauer gefordert“… die Parolen kursieren im ganzen Land: Die Diesel-Krise setzt den Auto- Händlern und ihren Kundinnen/Kunden zu, was einen nicht hinnehmbaren Zustand darstellt.

Klare Worte des Obermeisters der Kfz-Innung Westfalen Süd Elmar Moll und deren Pressesprechers Michael Günther, die sich im Rahmen ihres Statements klar hinter die von der Dieseldiskussion betroffenen Mitgliedsbetriebe und deren Kunden/Kundinnen stellen.

Die KFZ Innung Westfalen Süd hat nun die Initiative ergriffen. „Ich stehe zu meinem Diesel“ heißt das Motto der Innung. „Das Thema „Diesel“ sachlicher zu führen, ist unser Anliegen“, erklärte gestern  der Vizepräsident des Landesverbandes NRW des KFZ Gewerbes, Bruno Kemper, in einem „Round Table - Gespräch mit Vertretern der örtlichen Presse.  „Artikel wie: „Dem Diesel geht die Luft aus“ oder „der Selbstzünder wird zum Auslaufmodell“, tragen nicht zur sachlichen Diskussion bei und legen außerhalb jeglicher Realität“,  erklärte Kemper in einer engagierten Rede.

Das Image des Diesels wie dessen Restwerte seien im Keller. Die Dieselkrise gefährde nicht nur die Existenz von Autohändlern, sie enteigne quasi auch die Eigentümer von Dieselfahrzeugen, erklärte Kemper der eine Bresche für den Diesel schlug, und wartete mit einigen Zahlen auf. 33% des Fahrzeugbestandes seien Dieselfahrzeuge. Bei Handwerkern seien 83% der Fahrzeuge mit Dieselmotor ausgestattet. In Deutschland, so erklärte Bruno Kemper weiter, habe sich die Luftqualität deutlich verbessert. Der Ausstoß von Stickoxid im Verkehr sei seit 1990 um 69 Prozent gesunken.
„Diesel Fahrzeuge haben“, so Kemper, „hervorragend niedrige CO2 Werte, bieten große Reichweiten und benötigen wenig Treibstoff“. Benziner stoßen deutlich mehr CO2 aus und verstärkten so den Treibhauseffekt. Eine Senkung von CO2 bis 2050 um 80 bis 95% sei das Ziel, so Kemper und fügte hinzu: „Auf lange Zeit wird auch hierfür die Dieseltechnologie notwendig sein!“

„Die heutigen Euro 6 Dieselfahrzeuge sind absolut zu empfehlen“, so Kemper. Eine Nachrüstung von Euro 5 Dieseln könne den NOX Ausstoß um bis zu 70% reduzieren. Das habe ein Test des ADAC an mehreren Modellen bewiesen. Die KFZ Innung Westfalen Süd fordere daher die Politik auf, gemeinsam mit den Herstellern nach bezahlbaren Lösungen für den geschädigten Verbraucher zu suchen. Fahrzeuge seien zurzeit sehr günstig zu erwerben. Der Dieselmotor sei sparsam und effizient und habe deshalb insbesondere Vorteile für Vielfahrer. Bei einigen Schadstoffemissionen ist der Diesel bereits gleich gut oder sogar besser als der Ottomotor. Das gelte für Feinstaub, Kohlenwasserstoffe und Kohlenmonoxid. Beim Klimagas  CO2(Kohlendioxid) liege der Ausstoß eines Diesels um rund 20 Prozent unter dem eines Benziners. Im Vergleich mit Benzinern mit ähnlicher Leistung sind viele Diesel effizienter und stoßen daher auch deutlich weniger Kohlendioxid (CO2) aus. Dafür sind die Emissionen von Luftschadstoffen wie Stickoxiden (NOx) höher. Ab 2021 dürfen die Neuwagenflotten eines Herstellers im Schnitt nur noch maximal 95 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen (EU-Vorgabe), erklärte der Fachmann.

Bruno Kemper empfahl am Ende seines Vortrages, Ruhe zu bewahren und auf den Rat des jeweiligen KFZ-Meisterbetriebes zu vertrauen, der fachgerechte und individuelle Beratung rund um das Thema „Diesel“ gebe.

Einen Tipp am Rande: Dieselfahrzeuge sind aktuell deutlich unter ihrem Zeitwert und weit günstiger zu bekommen, wie noch in den Vorjahren.

(v.r.n.l.) Der Vizepräsident des Landesverbandes des KFZ-Landesverbandes NRW, Bruno Kemper, Pressesprecher der KFZ-Innung, Michael Günther, Elmar Moll, Obermeister der KFZ-Innung Westfalen Süd und  Ass. Jürgen Schneider von der Kreishandwerkerschaft  Westfalen Süd.


(v.r.n.l.) Der Vizepräsident des Landesverbandes des KFZ-Landesverbandes NRW, Bruno Kemper, Pressesprecher der KFZ-Innung, Michael Günther, Elmar Moll, Obermeister der KFZ-Innung Westfalen-Süd und Ass. Jürgen Schneider von der Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd.

Text und Foto(s): Rita Lehmann