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Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd

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29.03.2018

BWL im Handwerk

Experten erleben immer wieder, dass sich die Inhaber von Handwerksbetrieben über ihre Produktivität viel zu wenig Gedanken machen – und damit reichlich Potential verschenken. Unproduktive Zeiten lauern in vielen Bereichen.

Ein Beispiel: Eine Zimmerei mit 10 Mitarbeitern, die ihren Kunden nur 70% der tatsächlich geleisteten Stunden in Rechnung stellen kann, kommt im Jahr beispielsweise schnell auf einen sechsstelligen Betrag für die fehlenden 30%. Entsprechend hoch müssten Stundenverrechnungssätze kalkuliert werden, um überhaupt noch alle Kosten zu decken, zu Lasten der Wettbewerbsfähigkeit. „Die Produktivität der Mitarbeiter ist die zentrale Kennzahl für Ihren Erfolg!“ da ist sich Thomas Lückel, Steuerberater aus Bad Berleburg mit langjähriger Erfahrung in der betriebswirtschaftlichen Beratung von Handwerksbetrieben, ganz sicher.

Die Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd hatte das erfahrene Duo Dipl. Kfm. Thomas Lückel (Steuerberater, Fachberater Controlling- und Finanzwirtschaft) und dessen Partner Dipl. Bank- betriebswirt Stephan Sonneborn (Betriebswirtschaftlicher Berater bei Lückel & Partner Unternehmensberatung) aus Bad Berleburg als Experten für ein Tagesseminar gewinnen können.
Die Zielgruppe waren  Unternehmer, Geschäftsführer und Führungskräfte von Handwerksbetrieben.

Im Seminar in der Siegener Pfeffermühle wurden wichtige betriebswirtschaftliche Kennzahlen und Instrumente zur optimalen Steuerung des Unternehmens vorgestellt. Die häufigsten Fehler und Schwachstellen aus der Praxis wurden aufgezeigt und praktikable Lösungen erarbeitet.
Mehr als 30 Interessenten aus dem Handwerk nahmen an diesem Seminar teil. Thomas Lückel und sein Partner Stephan Sonneborn hatten insgesamt neun wichtige Themen aufgegriffen, die für ein erfolgreiches Unternehmen von Wichtigkeit sind. Ganz oben auf der Liste  „Stundenverrechnungs- satz, Vorkalkulation und Nachkalkulation.

 Als zweiter Punkt war das Thema: „Häufigste Fehler bei der Vor- und Nachkalkulation in der Praxis“, dahinter lagen die Themen „Aufbau und Merkmale einer Qualitäts- und Bau-BWA“, „Qualitäts-BWA und Rating aus Sicht der Hausbanken“, „Workshop-bewertung von Teilfertigen Leistungen“, „Vorstellung eines neuen Tools zur Bewertung von Teilfertigen Leistungen“, Ableitung der Produktivität der Mitarbeiter aus der BWA“, „Workshop: Wie kann ein wirksames Controlling-System eingeführt werden und „Einfache aber effiziente Unternehmensplanung im Handwerk“.

Im achtstündigen Seminar wurden wichtige betriebswirtschaftliche Kennzahlen und Instrumente zur optimalen Steuerung des Unternehmens vorgestellt. Häufigste Fehler und Schwachstellen wurden aufgezeigt und praktikable Lösungen erarbeitet. „Mit kleinen Optimierungen werden Betriebe  wesentlich konkurrenzfähiger und erfolgreicher“, so Thomas Lückel. „Ein Blick von außen wirkt hier Wunder“, so Lückel.

In Zusammenarbeit mit dem Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) hat Lückel einen Unternehmenscheck entwickelt, der nicht nur die Prüfung von Bilanzkennzahlen, Kostenstrukturen, Produktivität und Stundenverrechnungssätzen beinhaltet, sondern auch ganz konkrete und individuelle Gestaltungsempfehlungen gibt. Lückel betont allerdings, dass der langfristige Unternehmenserfolg immer auch davon abhängt, wie gut und aktuell die Zahlen sind, die für eine Analyse und Steuerung zur Verfügung stehen. Der Referent stellt in diesem Zusammenhang zugleich die Wichtigkeit der Aussagekraft einer BWA heraus. Nur wenn Sie wirklich jederzeit wissen, wo Ihr Unternehmen genau steht, können Sie die richtigen Weichen stellen!“ hebt der Referent zum Schluss noch einmal deutlich hervor.


Die Referenten (links) Stephan Sonneborn und Thomas Lückel (rechts) mit dem Leiter der der Geschäftsstelle Olpe der Kreishandwerkerschaft, Matthias Rink.

Text und Foto(s): Rita Lehmann