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Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd

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10.01.2014

Seminar der Kreishandwerkerschaft stieß auf reges Interesse

PM Kreishandwerkerschaft Westfalen-Sd

Seminar der Kreishandwerkerschaft stieß auf reges Interesse

Kreuztal/Siegen. „Was macht den Unternehmer erfolgreich?“ Antworten auf diese Frage gab in Kreuztal der Manager, Diplom-Ingenieur und Geschäftsführer der Siegener Firma KOLDI GmbH & Co KG, Christian Rosenthal. Das Seminar, zu dem die Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd die Mitgliedsbetriebe der angeschlossenen Innungen eingeladen hatte, stieß auf reges Interesse.

Christian Rosenthal legte beispielsweise dar, dass in vielen Betrieben bis zu 40 Prozent der Arbeitszeit unproduktiv verbraucht werden: „Diese Zeit wird zum großen Teil verschenkt – durch falsche Planung, falsche Führung und Aufsicht und durch unzureichende Kommunikation.“ Deshalb sei die Steigerung der Produktivität grundsätzlich eine Führungsaufgabe. Christian Rosenthal beschrieb dazu den Unterschied zwischen Effizienz und Effektivität. „Effizienz bedeutet, die Dinge richtig zu tun, und Effektivität bedeutet, die richtigen Dinge zu tun“. Beides sei für produktives Arbeiten wichtig.

Deshalb könne es sehr sinnvoll sein, einmal über einen längeren Zeitraum hinweg genau zu protokollieren, wie oft und durch was man bei seiner Arbeit gestört wird, wann man selbstbestimmt und wann man fremdbestimmt tätig war. „Man hat beispielsweise herausgefunden, dass Menschen bei der Bürotätigkeit bis zu zwei Stunden am Tag allein mit der Kontrolle und dem Bearbeiten von E-Mails beschäftigt sind. Früher kam die Post ein- bis zweimal am Tag, heute kommt sie im Minutentakt.“ Das Problem: Jeder Anruf, jede E-Mail lenkt den Mitarbeiter nicht nur für die Dauer der jeweiligen Bearbeitung von seiner Arbeit ab. „Er benötigt anschließend im Schnitt 15 Minuten, um wieder hineinzufinden. Wenn man es einmal für eine Weile aufgeschrieben hat, sieht man sehr schnell, wo die Zeitfresser sind.“

Als ein wesentliches Hilfsmittel zur Entscheidung stellte Christian Rosenthal den Handwerkern die sogenannte Eisenhower-Matrix vor. Von dem früheren US-Präsidenten stammt dieses Instrument, um Aufgaben nach den beiden Kriterien Wichtigkeit und Dringlichkeit einzuteilen und sie mit entsprechenden Prioritäten zu versehen. Man kann so entscheiden, diese selbst zu bearbeiten oder durch andere bearbeiten zu lassen. „Wenn man dieses Prinzip beherzigt, dann gerät man nicht so leicht in die Situation wie jene Leute, die sagten: Wir haben keine Zeit, den Zaun zu reparieren, weil wir immer wieder die Hühner einfangen müssen.“

Neben einer Tätigkeits- und Hindernisanalyse empfahl der Experte eine „systematische Müllabfuhr“ in den Betrieben. Man müsse mindestens alle drei Jahre prüfen, ob man noch die richtigen Produkte und Angebote, die richtigen Technologien und die richtigen Kunden hat. Und mindestens jedes Jahr müsse der Unternehmer prüfen, ob er die richtigen organisatorischen Mittel einsetzt. So sei etwa die Buchhaltung kein notwendiges Übel, sondern müsse stets aktuell und so gestaltet werden, dass sie als Mittel zur Steuerung genutzt werden kann.

Viele hilfreiche, praxisorientierte Tipps gab der fachkundige Referent den Handwerkern. Darunter nicht wenige, die sich sofort umsetzen lassen und dabei helfen können, Zeit für das Wesentliche zu gewinnen. „Mir wurde mein Computer so eingestellt, dass er sich bei jeder neuen E-Mail meldet,“ sagte ein Teilnehmer. „Ab morgen piepst er nur noch drei Mal am Tag. Wenn ich dadurch effektiver arbeiten kann, dann hat sich allein schon deshalb dieses Seminar für mich gelohnt.“
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  Dipl. Ing. Christian Rosenthal, Geschäftsführer der KOLDI GmbH & Co KG erklärt den Unterschied
  zwischen Effizienz und Effektivität.